Gemeinde Mietingen

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Hochwasser-Katastrophen 2016, ein Rückblick

Die Region wurde zunächst am 29. Mai 2016, und dann nochmals am 25. Juni 2016 von schweren Starkregen getroffen. In der Gemeinde Mietingen gab es besonders in Baltringen und Mietingen an vielen Stellen Überschwemmungen. Das großflächige Hochwasser der Dürnach in der Tallage in Baltringen führte zu den höchsten Schäden. Insgesamt waren 265 Gebäude betroffen, die Schäden belaufen sich in der Gesamtgemeinde auf ca. 8-9 Mio. Euro.

 

Am 29. Mai 2016 war der Regenschwerpunkt ab ca. 16.30 Uhr direkt über dem Gebiet von Ringschnait bis Laupheim und darüber hinaus. In kurzer Zeit fielen zwischen 80 und 120 mm Regen. Dies führte an vielen Stellen zu wild abfließendem Wasser und zu vollen Bächen. Das Hochwasserrückhaltebecken in Goppertshofen war bis auf einen Meter unter dem Überlauf voll – auf dieses Becken ist es zurückzuführen, dass die Rottum in Mietingen kaum Probleme bereitete.  Anders sah es an der Dürnach aus: die Gemeinden vom Oberlauf bei Mittelbuch bis Laupheim hatten mit Hochwasser zu kämpfen. Besonders schlimm traf es BALTRINGEN mit Extremhochwasser, wie es in der Gegend zuletzt aus 1926 berichtet wird. Das Hochwasser traf in Baltringen rund 120 Häuser in den tiefgelegenen Straßenzügen völlig unvorbereitet. Die Schäden werden allein hier auf ca. 5,5 Mio. Euro beziffert. Der höchste Einzelschaden war wohl der im Jahr 2011 neu eingeweihte Kindergarten, der nun von Grund auf saniert werden musste. Der vom Stellvertreter des Kreisbrandmeisters koordinierte Feuerwehreinsatz musste sich am Abend des Hochwassers auf die Evakuierung von Menschen beschränken, teilweise musste Vieh in Sicherheit gebracht werden. Glücklicherweise gab kaum schwerer Verletzte und keine Todesfälle.

 

Ein weiterer Schwerpunkt war die „Siedlung“, wo zwischen der Talstraße bis Probstraße im Nordosten von Baltringen rund 67 Häuser betroffen waren. In MIETINGEN war die Situation in der Aufhofer Straße zunächst unübersichtlich: Hier kam aus dem 4 km² großen Außeneinzugsgebiet sehr schnell viel Wasser, dazu brach ein Biberdamm. Der Aufhofer Bach, normalerweise kaum 1m breit, floss nun kurzzeitig in 30m Breite. Die Überschwemmung setzte sich in der Weiherstraße und in der Kirchstraße fort. Insgesamt waren dadurch Schäden von ca. 1 Mio. Euro zu verzeichnen. Des weiteren gab es im unteren Bereich des Tälesgrabens, also im Bereich des Ortsausgangs nach Schönebürg, sowie im Krautgartenweg und vielen anderen Stellen punktuellere Überschwemmungen. In Walpertshofen waren Häuser in der Mergelgrube von Oberflächenwasser, und im Bereich Benedikt-Welser-Weg durch Rückstau aus den Kanälen betroffen.

 

Das Katastrophenjahr war auch für die Gemeindefeuerwehr gefährlich und anstrengend. Der direkte Hochwassereinsatz und die Tage danach führten für alle drei Wehren zu extrem vielen Einsatzstunden. Manche Feuerwehrkameraden halfen zuerst anderen, vor sie im eigenen Haus nach dem Rechten schauten. Zwei Kommandanten waren ganz neu im Amt, die Einsätze waren trotzdem sehr routiniert und vorbildlich ausgeführt. Private Verluste waren einige beim Feuerwehrhaus Baltringen geparkte überschwemmte Autos. Andere private Gegenstände wie Smartphones oder Kleidungsstücke waren leichter zu ersetzen.

Regionale und überregionale Hilfskräfte waren besonders in Baltringen im Einsatz, die Kosten dafür trug der Kreisfeuerlöschverband. THW und DRK waren ebenfalls mit viel Material und Kräften vor Ort.

 

Betroffene und Gemeinde standen in der Folge einer Vielzahl an Problemen gegenüber, die Hilfsbereitschaft der Institutionen, Firmen und Privatpersonen war aber riesig, weiterlesen